Beitrag von Monna Gennies

Am 29. und 30. September 2022 waren 45 Vertreter:innen von Kommunalverwaltungen, Projektkoordinator:innen, Berater:innen und Forschende in Tübingen zu Gast. Sie reisten aus 20 Kommunen an. Tübingen ist eine DER Erstanwenderstädte von Konzeptverfahren für gemeinschaftliche Wohnprojekte in Deutschland und die Stadtentwicklung mit Baugemeinschaften hat hier mit über 25 Jahren Anwendungspraxis eine lange Tradition.

Die Dokumentation des Austausches ist ein kompaktes und aufschlussreiches Werk. Sie spiegelt die Diskussion des Austausches, die vor dem Hintergrund der massiven Herausforderungen durch hohe Bodenpreise, Baukostenexplosion und Wegfall der klassischen KfW-Zuschussförderung den Schwerpunkt „Hat Kooperativer Neubau eine Zukunft?“ hatte.

Basis des Austausches und der Diskussion im Plenum waren lnputvorträge zur Dachgenossenschaft Wohnen in Tübingen, zu Erfahrungen mit der Objektförderung in Hamburg und den Leipziger Erfahrungen beim Einsatz von Erbbaurechten für kooperatives und bezahlbares Bauen und Wohnen. Ergänzt wurde das Programm durch einen Themenblock zur Baurechtsschaffung in neuen Siedlungsgebieten mit Beiträgen zu den Ergebnissen aus Tübingen zur Evaluierung zurückliegender Bebauungspläne und zu Ankeranliegerkonzepten in neuen Siedlungsgebieten.

Zum 5. Mal organisierten die Netzwerkmitglieder Natalie Schaller von der mitbauzentrale München, Birgit Kasper vom Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e. V. und Jens Gerhardt vom Netzwerk Leipziger Freiheit den bundesweiten Austausch zum Thema Konzeptverfahren. Kooperationspartner:innen waren das FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e.V. Bundesvereinigung sowie die Stiftung trias – Gemeinnützige Stiftung für Boden, Ökologie und Wohnen. Die Dokumentation erarbeitete Mona Gennies, die sich seit 2023 auch bei der Montag Stiftung Urbane Räume mit dem Thema gemeinwohlorientierte Konzeptverfahren beschäftigt.

In 2023 wird das Format des Austausches pausieren und eine Denkphase für die Weiterentwicklung eingebaut.