Zivilgesellschaftliches Engagement als Motor der Orts- und Regionalentwicklung
Ein öffentliches Schwimmbad im New Yorker Hudson River, ein selbstverwalteter Gewerbehof zur dauerhaften Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in Berlin, ein gemeinnütziges Kultur- und Bürgerzentrum in einem sanierten Industriedenkmal im Ruhrgebiet, ein Wohn- und Hilfsprojekt für Jugendliche, Migranten und Flüchtlinge in drei zum Abriss bestimmten Altbauten in der Münchner Innenstadt: All diese Projekte haben eines gemeinsam – sie wurden und werden von BürgerInnen initiiert und realisiert. Seien es die zunehmend leeren öffentlichen Kassen, sei es der fortschreitende Rückzug der Politik aus gesellschaftlich relevanten Bereichen: Die Bevölkerung in Städten und Gemeinden entdeckt zunehmend die Notwendigkeit und ihr Potential, Veränderungen und Verbesserungen ihres Lebensumfelds selbst in die Hand zu nehmen.
Das 9. ORTE-Raumplanungssymposium setzt fort, wo das 8. Symposium über „Macht und Ohnmacht der Bürgermeister“ endete – nämlich dort, wo einst kommunale Aufgaben von BürgerInnen eigenverantwortlich übernommen werden. ExpertInnen aus Deutschland und der Schweiz präsentieren erstaunliche Beispiele gemeinwohlorientierter Initiativen „von unten“ aus unseren beiden Nachbarländern, die uns – auch in diesem Teilbereich der Orts- und Stadtentwicklung – bereits einen Schritt voraus sind. Aber auch Ermutigendes aus Österreich wird vorgestellt. In der gemeinsamen Diskussion geht es schließlich um die Frage, was es noch braucht, damit zivilgesellschaftliche Kreativität und Ambition auch hierzulande einen bedeutsamen Beitrag für eine sozialere, ökologischere, zukunftstauglichere Entwicklung leisten können.