Es ist regnerisch und knappe 10°C warm – oder sollen wir lieber sagen: kalt? Als wir den Parkplatz des Schwimmbades erreichen, stehen dort aber mindestens 10 Autos. Wir frieren schon in unseren Jacken. Aber tatsächlich: Einige Schwimmer ziehen ihre Bahnen und ein Stammgast findet das beheizte Wasser mit seinen 22°C eigentlich schon zu warm.
WeiterlesenBürgerbad am Stadtrand von Schwerte, das aus Protest gegen die Schließung durch die Kommune schon vor 20 Jahren von Bürgern in Selbstverwaltung übernommen wurde.
1939 entstand das Elsebad in den Ortsteilen Ergste und Villigst.
50m-Schwimmbecken und ein großes Kinderbecken mit weiten Liegewiesen, Fußball- und Spielplatz. Großer Parkplatz direkt am Bad, Beachvolleyball- und Handballfelder sowie Bouleplatz. Alte Festhalle mit zweifacher Erweiterung.
1998 Neubau: Kiosk mit großer Terrasse und Pergola.
Hauptgebäude (mit Umkleiden, Technik, Verwaltungsräumen und Gebäudeteil der DLRG) als Überbauung des ehemaligen Gebäudes.
Das gesamte Gelände inkl. Liegewiesen, Parkplätzen und dem Spielort der Historischen Spiele „Argeste“ ist ca. 4 Hektar groß.
Die gesamte überbaute Fläche (Hauptgebäude, Schwimm- und Kinderbecken, Umkleidehäuschen, Toilettenhaus, Garagen, Kiosk mit Terrasse, Halle mit Werkstatt und Lagerraum, Vorführraum mit Sitzfläche für das Kino und befestigte Wege): ca. 3.810 qm.
Flächen in den Gebäuden (für Büros, Kasse, Technik, Sanitär, Toiletten, Halle mit Werkstatt und Lager, Umkleidehaus und Vorführraum): ca. 900 qm zzgl. Obergeschoss im Hauptgebäude (Büros, Schulungsraum, Küche): ca. 140 qm.
Etabliertes Projekt
Von Beginn war das Projekt parteipolitisch absolut neutral, um nicht zwischen den Fronten zerrieben zu werden. So war es nie Zankapfel zwischen den Parteien, sondern hatte in jeder Partei Befürworter und Gegner.
Das Bad liegt zum Teil auf Ergster, zum Teil auf Villigster Gebiet (angeblich wurde dafür extra der auf der Grenze verlaufende Bach verlegt) – zwei Stadtteile, die in ihrer Geschichte auch kritische Phasen hatten. Das Bad hat es aber geschafft, dass sich beide Stadtteile damit identifizieren können und es als „ihr Bad“ sehen.
Die Protestbewegung gegen die Schließung des Bades konnte auf gewachsene Nachbarschaftstrukturen der „Oberschicht“ aus Ergste und den „Villigster Treff“ zurückgreifen. Der anschließend gegründete Verein hatte so von Anfang an eine breite Zustimmung in der Bürgerschaft und eine große Anzahl von Ehrenamtlichen, die sich engagieren und in Krisen immer bereitstehen, finanziell und durch Arbeitskraft zu helfen. Ein großer Teil des Freibades wird über Spenden finanziert, die die Schwerter Bürger großzügig beisteuern. Der Vorstand ist aktiv und auf Augenhöhe mit den Helfenden. Die verschiedenen Arbeitsgruppen arbeiten selbstständig und genießen weitreichende Entscheidungsfreiheit. Inhaltlich ist nicht alles festgelegt und es besteht immer die Möglichkeit, neue Ideen zu entwickeln und eigene Vorstellungen mit einzubringen. Jeder, der neu dazukommt, findet seinen Platz – so gibt es auch keine Probleme beim Generationswechsel, der laufend stattfindet. Die Einzelstärken der Mitglieder sollen genutzt werden.
Insgesamt erklären der Mut zum Träumen, die Flexibilität und die ständige Weiterentwicklung den Erfolg des Projektes – frei nach dem Motto einer „verrückten Offenheit für Neues“.
Die inzwischen gut Zusammenarbeit mit der Kommune erleichtert das tagtägliche Arbeiten, der Erfolg des Projektes in den ersten Jahren musste aber gegen die Kommune durchgesetzt werden.
Ende der 80er: Stadt Schwerte entwickelt Bäderkonzept, in dem es für die bisher betriebenen Freibäder keinen Platz mehr gibt
1993: von der Stadt Schwerte geschlossen, Bürgerantrag auf Erhalt wird vom Rat der Stadt Schwerte abgelehnt
Januar 1995: Ratsbeschluss zur Wiedereröffnung des Bades durch einen privaten Träger mit einem städtischen Investitions- und Betriebskostenzuschuss (Bedingung u. a.: finanzielle Beteiligung des Landes NRW)
Februar 1995: Gründung des Fördervereins Bürgerbad Elsetal e. V.
Mai 1995: Planung des zukünftigen Elsebades mit Kosten- und Finanzierungskonzept wird der Stadt Schwerte vorgelegt
Februar 1996: Abschluss des Pachtvertrages mit der Stadt Schwerte für einen Großteil des Geländes zum Nulltarif
1996: Gründung der gemeinnützigen Elsebad-Betriebs-GmbH
Dezember 1996: Endgültiger Ratsbeschluss für die Wiedereröffnung des Elsebades. Baukostenzuschuss: 850.000 DM, jährlicher Betriebskostenzuschuss 100.000 DM (Voraussetzung: Bewilligung der Landesmittel)
1997: Startschuss für die Baumaßnahmen nach der Zusage von knapp 337.000 DM durch das Land
1997/98: erfolgreicher Wiederaufbau
Dezember 1999: Abschluss des Erbpachtvertrages bis 2049 über die im wesentlichen bebaute Fläche (Hauptgebäude und Schwimmbecken) zwischen den beiden Bachläufen; aktueller Erbpachtzins: 900 Euro
April 2003: Errichten von 2 Beachvolleyball-Sandplätzen
23.03.2014: Gründung des „Bundesverband Bürgerbäder e. V.“ im Elsebad
1.800.000 DM Gesamtkosten:
Im Dezember 1996 entschied sich der Rat der Stadt Schwerte endgültig für die Wiedereröffnung des Elsebades, mit Bewilligung eines Baukostenzuschusses von 850.000 D-Mark und eines jährlichen Betriebskostenzuschusses von 100.000 D-Mark unter Voraussetzung der Bewilligung der Landesmittel. Die Landesmittel in Höhe von 337.000 D-Mark wurden 1997 genehmigt.
Ein Teil des Gebäudes wurde von der DLRG finanziert, die auch weiterhin Teilbesitzerin ist und ebenso geringe Anteile des Erbpachtvertrages besitzt.
Durch den glücklichen Zufall, dass fachkundige Mitglieder (Architekten Maike und Can Yeger) im Verein waren, konnte die Planung des neuen Gebäudes ehrenamtlich geleistet werden. Wie überhaupt viele Bauleistungen nur aufgrund der vielfältigen Kompetenzen und Erfahrungen im ehrenamtlichen Team eingebracht werden konnten.
Zwei Beachvolleyball-Felder und ein Rasenhandballfeld wurden in Kooperation mit dem Volleyballverein Schwerte und der SG Eintracht Ergste bzw. mit dem Handballverein HVE errichtet und unterhalten.
Zur KinoKarren-Saison 2012 hat die DREKU GmbH aus Schwerte-Villigst dem Elsebad eine Überdachung für die Kinobesucher nicht nur gestiftet, sondern auch gleich aufgebaut.
Durch Zuschüsse von weiteren Partnern (z. B. Sparkasse und Schwerter Stadtwerke, weiteren Firmen und vielen Einzelpersonen) konnten außerdem viele Geräte und Gebäude (z. B. ein Schwimmbadbodenreiniger, ein großer Rasenmäher, die Edelstahlauskleidung des Kinderbeckens, ein zusätzliches Toilettenhaus, eine Thermo-Solaranlage u. v. m.) finanziert werden.
Für den Badebetrieb werden Mitgliedsbeiträge des Fördervereins, Eintrittsgelder, und städtischer Zuschuss verwendet.
Insgesamt über 20.000 Euro pro Jahr muss der Verein regelmäßig aufbringen. Der Jahresmitgliedsbeitrag im Förderverein beträgt 36 Euro für Erwachsene und 20 Euro für Kinder und Jugendliche. Aktuell zählt der Verein ca. 860 Mitglieder.
Seit 2004 gibt es eine vertragliche Vereinbarung über einen jährlichen Betriebskostenzuschuss von 52.000 Euro (ab 2016: 60.000 Euro) der Stadt Schwerte an das Bürgerbad Elsetal. Dieser Vertrag hat eine Laufzeit bis 2049 im Rahmen des 1998 geschlossenen Erbpachtvertrages für das Gelände; der Betrag kann an Kostensteigerungen angepasst werden.
Ca. 130 ehrenamtliche Helfer arbeiten hier: an der Kasse, in den Grünanlagen, beim Mülldienst, bei Bau- und Reparaturarbeiten, in der Geschäftsleitung des Badbetriebes, wie bei der Gestaltung von Zeitschrift und Broschüren. Sie alle leisten eine „Arbeitsspende“ von über 6.000 Stunden im Jahr; das entspricht, grob gerechnet, einem materiellen Wert von fast 80.000 Euro. Nur der Schwimmmeister und ein Fachangestellter sind als betriebsverantwortliche Mitarbeiter fest angestellt (mit Ganzjahresverträgen). Die DLRG unterstützt sie an den Wochenenden ehrenamtlich bei der Wasseraufsicht. Und der Kioskbetrieb stützt sich wesentlich auf einige 450-Euro-Kräfte.
Für Investitionen zum Erhalt und zur Verbesserung der baulichen Substanz und der technischen Anlagen sowie zum Ausgleich von Mindereinnahmen bei schlechtem Wetter sind Spenden notwendig. Diese betragen jährlich rund 35.000 Euro.
Dem Förderverein war es in der Vergangenheit immer möglich, durch Spenden und Mitgliedsbeiträge einen Puffer zu erwirtschaften, um auch unvorhergesehene Ausgaben, wie z. B. die Reparatur der Technischen Anlagen nach einem Hochwasser 2010 stemmen zu können. Anlassbezogene Spendenaufrufe werden ebenso durchgeführt. Auch Geburtstage oder sogar Todesfälle sind immer wieder Anlass, zu dem die Feier- bzw. Trauergesellschaft aufgerufen wird, für das Elsebad zu spenden.
Die gemeinnützige Elsebad Betriebs-GmbH und der Förderverein Bürgerbad Elsetal e. V. sind zwei voneinander getrennte juristische Personen, die sich je auf ihre Weise für den Fortbestand des Freibades einsetzen. Gemeinsam bilden sie das Elsebad. Aus dieser umfassenden Verbundenheit erwächst die Stärke zu andauerndem Einsatz für das Bad der Bürger von Schwerte.
Die gemeinnützige Elsebad Betriebs-GmbH wurde im März 1996 als Bauträger und Betreiber des neuen Elsebades gegründet. Hauptgesellschafter mit mindestens 75,1 Prozent der Anteile ist der Förderverein des Elsebades. Die gGmbH verantwortete den Wiederaufbau des Elsebades und sie ist für den Betrieb und alle direkt damit zusammenhängenden Bereiche zuständig. Die Sicherheit der Badegäste wie des Personals liegt ebenso in ihrer Verantwortung wie die Wartung von Technik und Gebäuden. Die gGmbH ist auch Anstellungsträger bei allen nicht-ehrenamtlichen Arbeitsverhältnissen. Das Haftungskapital der Gesellschaft beträgt 51.130 Euro. Sie ist als Partner für alle Verträge, die das Grundstück und seine Nutzung wie den Badbetrieb betreffen, verantwortlich. In jährlichen Gesellschafterversammlungen – neben dem Förderverein (167 Gesellschafteranteile; 1 Anteil zu 255,65 Euro) gibt es zurzeit 13 weitere Gesellschafter mit insgesamt 33 Anteilen – legt die ehrenamtlich tätige Geschäftsleitung zusammen mit einem Steuerberater und Wirtschaftsprüfer die Jahresbilanz vor. Es werden die Investitionen, Veränderungen und der Wirtschaftsplan des Elsebades besprochen und die Geschäftsführung für jeweils 3 Jahre berufen: die Kandidaten werden in der Regel vom Vorstand des Fördervereins vorgeschlagen, denn Vorstand und Geschäftsführung müssen im Elsebad-Alltag Hand in Hand arbeiten.
Der Förderverein Bürgerbad Elsetal e. V. wurde 1995 gegründet. Er umfasst heute 860 Mitglieder. Ursprünglich war er die treibende Kraft für die Bemühungen um die Wiederinbetriebnahme des Elsebades. Als im Frühsommer 1997 der Startschuss für die Baumaßnahmen fiel, wandelten sich die Aufgaben des Vereins: Nun war er in der Verantwortung als Bauherr für eine von der gemeinnützigen Betriebs GmbH durchgeführte Baumaßnahme, die alles in allem einen finanziellen Umfang von über 2 Millionen D-Mark erreichte. Aus den Reihen des Vereins stammten auch viele ehrenamtliche Helfer.
Seit Badbetriebsbeginn im Mai 1998 hat er nun die Aufgabe, kontinuierlich den Erhalt und den laufenden Betrieb zu sichern durch Öffentlichkeitsarbeit, finanzielle Absicherung (siehe Finanzen) und die Förderung der ehrenamtlichen Arbeit (aktuell 130 Helfer).
Ziel der Öffentlichkeitsarbeit ist das Wachhalten des Bewusstseins, dass das Elsebad nur als Bürgerbad mit intensiver Bürgerbeteiligung weiterleben kann. Es soll als ein besonderer, von Bürgern für Bürger eingerichteter öffentlicher Ort im Bewusstsein der Schwerter Öffentlichkeit und zahlreicher Spender und Unterstützer bleiben.
Dafür wird die Geschichte und das aktuelle Geschehen auf einer detaillierten Internetseite dargestellt.
Einmal pro Jahr erscheint der „Elsetaler Anzeiger“, das Mitgliedermagazin des Elsebades. Es wurde bewusst so genannt, um neben dem Bad auch das gesamte Umland anzusprechen.
Kunstaktionen, die im Schwimmbad stattfinden wie z. B. das Erstellen von großen Skulpturen, die anschließend im Schwimmbad aufgestellt werden, das Verzieren der Mülleimer etc., aber auch externe Kunstaktionen werden durchgeführt. Etwa eine Plakataktion mit Schwerter Schulen, deren Ergebnisse auf Plakatwänden in ganz Schwerte zu sehen sind, und so die Bekanntheit des Bades und die Identifikation mit ihm erhöhen.
Die Mitglieder des Vorstandes des Fördervereins Bürgerbad Elsetal e. V. verstehen sich als arbeitendes Team. Der Vorstand engagiert sich gemeinsam an zentraler Stelle für die Gestaltung des Bürgerprojekts und damit auch der Lebensverhältnisse in der Stadt. Man trifft sich monatlich im Elsebad, um zeitnah über alle Entwicklungen beraten zu können. Guter persönlicher Zusammenhalt ist dabei wichtige Voraussetzung dafür, dass die Arbeit nicht nur erfolgreich ist, sondern auch Spaß macht. Eine gute Mischung von Spinnern und Realisten ist das Erfolgsrezept.
Funktionen Stand 2016:
Regelmäßig nehmen die Mitglieder der gGmbH-Geschäftsführung an den Vorstandssitzungen teil; fast jedes zweite Treffen ist offen für alle an der Arbeit interessierten Elsebadfreunde, insbesondere für die Repräsentanten der verschiedenen Teams (Grüngruppe, Baugruppe, Kassenhelfer, Kängurus, KinoKarren, Öffentlichkeitsarbeit).
Geschäftsführung der gemeinnützigen Elsebad-Betriebs-GmbH:
Annette Wild, Dieter Requardt und Dr. Hartwig Carls-Kramp, diese werden unterstützt von Elke Dürrmeier und Heike Papenmeier als Prokuristen für die finanziellen Angelegenheiten.
Ein Beirat berät die Geschäftsführung der Elsebad-GmbH in wirtschaftlichen Fragen. Der Vorsitzende des Fördervereins ist geborenes Mitglied des Beirates.
23.03.2014 wurde der „Bundesverband Bürgerbäder e. V.“ im Elsebad gegründet. Der Erfahrungsaustausch zwischen den Bürgerbädern und die gegenseitige Unterstützung stehen im Mittelpunkt der Arbeit des Netzwerkes. Auf welcher Rechtsgrundlage können wir ein Bürgerbad aufbauen? Wie können wir bürgerschaftliches Engagement entwickeln und stabilisieren? Könnte eine Einkaufsgemeinschaft für Betriebsmittel mit anderen Bürgerbädern sinnvoll sein? Wie können wir einen Kiosk in unserem Bürgerbad organisieren? Wer kennt sich mit Schwimmbadtechnik und Reparaturen in bestimmten Bereichen aus? Wer hat gute/schlechte Erfahrungen gemacht?
Der gesamte Umbau des Bades kostete rund 2 Millionen D-Mark (siehe Baukosten). Jedes Jahr werden – neben umfangreicher ehrenamtlicher Tätigkeit – 20.000 bis 40.000 Euro für Erhaltung und Neubau investiert.
Ein Ergster Bürger und Ingenieur ging genau zum passenden Zeitpunkt in Rente, so dass er sein Know-how und sein Engagement dem Bad ehrenamtlich zur Verfügung stellen konnte. Auch seine Tochter und sein Schwiegersohn (beide Architekten) übernahmen den Entwurf und Umbau des Hauptgebäudes ehrenamtlich. Damit konnten insgesamt 125.000 D-Mark eingespart werden. Aufgrund von Naturschutzbestimmungen (Lage in einem Landschaftsschutzgebiet) durfte das ehemalige Hauptgebäude nur überbaut und nicht neu errichtet werden. So wurde ein Rot-Weißes Gebäude in Holzbauweise über die alten Schwimmmeister- und Erste-Hilfe-Räumen gebaut. Es beinhaltet Umkleiden, Duschen, Toiletten, Technik- und Verwaltungsräume und die Räumlichkeiten, die von der DLRG genutzt werden.
Das Schwimmerbecken wurde gegenüber dem ursprünglichen Zustand etwas verkleinert, um genug Platz für die modernen Pumpen und den Überlauf zu schaffen. Das Schwimmer- und das Kinderbecken wurden mit Edelstahlwannen ausgekleidet.
Volleyball- und Handballfelder, das Hüttendorf, der KinoKarren etc. wurden in Kooperation finanziert und durch Sportvereine, das Ruhrtalmuseum oder andere Partner errichtet.
Der Kiosk mit Biergarten steht heute an der Stelle, wo sich einst der Umkleide- und Bademeisterschuppen befand. Dieser wurde beim Neubau 1998 abgerissen. Der Kiosk selbst besteht aus umgebauten Baucontainern und wird seit 2014 in eigener Regie geführt; bis dahin war er extern verpachtet. Ein weiterer Schuppen wurde im Laufe der Jahre zu einer Festhalle ausgebaut, die für zahlreiche Veranstaltungen und auch zur Vermietung an übernachtende Gruppe genutzt wird.
Jährlich bis zu 100.000 Badegäste – mit abnehmender Tendenz
Veranstaltungen wie Kurse, Beachvolleyballturniere und Stadtmeisterschaften in Kooperation mit Vereinen und Stadtsportbund, 24-Stunden-Schwimmen, Open Air-Kinoabende, Operettenbühne Schwerte, Familienzeltlager, Hundeschwimmen etc. ziehen die Schwerter ins Elsebad.
Das Bad liegt genau an der Grenze zwischen Ergste und Villigst – zwei Stadtteile, die in ihrer Geschichte nicht viel gemeinsam hatten. Die Anekdote besagt, dass der Elsebach, der die Stadtteile trennt, extra in die Mitte des Bades umgeleitet wurde, um das Bad als verbindendes Glied der Stadtteile zu entwickeln.
Durch die Kooperationen mit Sportvereinen und dem gemeinsamen Betrieb der Volleyball- bzw. Handballfelder entsteht eine enge Zusammenarbeit.
Dasselbe gilt für das Ruhrtalmuseum, das die ehemalige Knutschwiese mit den dort errichteten Hütten nutzen darf.
Als Herausforderung auch für die Zukunft steht die Zusammenarbeit mit weiteren Vereinen, Museen und Institutionen.
In der Anfangsphase musste einigen kritischen Stimmen und Skepsis vonseiten der Kommune begegnet werden. Erst durch das andauernde und breite ehrenamtliche Engagement und dem Nachweis, dass das bürgerschaftliche Projekt auch finanziell erfolgreich wirtschaftet, konnte die von der Stadt angezweifelten Betriebskonzeption bestätigt werden. Der Erfolg überzeugte auch die Kritiker und das Bad wurde zum anerkannten Bürgerprojekt.
Wen oder welche Unterstützung brauchen wir noch?
Beständig wird daran gearbeitet, Ehrenamtliche für das Bad zu akquirieren. Wünschenswert wäre vor allem, auch Menschen mit Migrationsgeschichte gewinnen zu können. Kooperationen mit dem Integrationsrat und dem Arbeitskreis Asyl bestehen bereits. Es wäre denkbar, z. B. über Schnuppergutscheine auch Flüchtlinge mit dem Freibad in Kontakt zu bringen.