Das Netzwerk Immovielien zu Gast im HdAK
Gemeinsam bauen, gemeinsam wohnen, gemeinsam Stadt gestalten: Was nach einem „oder“ klingt, wird von einer engagierten Zivilgesellschaft in letztlich jeder Stadt und vermehrt auch auf dem Land längst als „und“ gelebt. Während viele Baugruppen und Wohnprojekte lediglich diesseits der eigenen Haustür Verantwortung übernehmen, gehen Immovielienmacher*innen immer einen Schritt weiter: Sie haben die Nachbarschaft und das Quartier im Blick und machen das, was klassische Investoren nicht machen: Sie sorgen sich um ihre Nachbarschaft, den Erhalt kultureller und sozialer Infrastruktur, bezahlbaren Wohnraum, heterogene und nutzungsdurchmischte Quartiere – kurzum um eine lebendige Stadt.
Aber was sind Immovielien eigentlich? Am Beispiel von selbstorganisierten Bürgerbädern, neu- oder wiedereröffneten Kunst- und Kulturflächen und anderen nutzungsdurchmischten Immobilien „um die Ecke“ wird deutlich, dass Immovielien vielerorts sichern, was zunehmend verloren geht und dabei wichtige Impulse in das umliegende Quartier geben: Begegnung, Kultur, Bildung, Arbeit, Soziales und anderes Wohnen sorgen für eine soziale und funktionale Mischung im Quartier und damit für mehr Lebensqualität und Lebendigkeit.
Aus dem Bestand heraus, entwickeln Immovielienmacher*innen im Gegenentwurf zur Investorenarchitektur die Stadt, in der sie selbst leben wollen und verbessern auch für andere Lebensbedingungen und Teilhabemöglichkeiten vor Ort. Immobilien von vielen für viele haben eine Vision von einer anderen, sozialen, nachhaltigen, zukunftsfähigen, lebenswerten Stadt, übernehmen gesellschaftliche Verantwortung, schaffen mit ihrer Immobilie einen nachhaltigen Mehrwert für die Gemeinschaft und die Nachbarschaft und haben das Gemeinwohl im Blick.
Doch wie werden Immovielien Wirklichkeit? Wie kommen Immovielienmacher*innen an Grundstücke und Gebäude? Wie finanzieren sie diese? Welche Rahmenbedingungen brauchen zivilgesellschaftliche Akteure, um in der Stadtentwicklung Verantwortung zu übernehmen? Wie gelingt eine Zusammenarbeit von Immovielien und Kommunen auf Augenhöhe? Und was sind Immovielienmacher*innen eigentlich für Menschen? Sind Sie vielleicht gar selbst eine*r?
Diesen Fragen geht Jörn Luft von der Stiftung trias und dem Netzwerk Immovielien in seinem Vortrag nach und stellt dabei Immovielien und Immovielienmacher*innen aus allen Teilen Deutschlands vor.
Moderation: Almut Skriver, Mitglied im Vorstand des hdak und des Netzwerkes gemeinschaftliches Bauen und Wohnen im hdak