Die Realisierung von kostengünstigem Wohnraum stellt in vielen Kommunen eine der größten und schwierigsten Aufgaben dar.
Vor diesem Hintergrund bietet es sich deshalb an, kommunale Grundstücke für den Wohnungsbau nicht zum Höchstgebot, sondern auf der Grundlage von Konzeptausschreibungen zu vergeben. Auf diesem Weg können die Zielsetzungen der Gemeinden insbesondere im Hinblick auf bezahlbares Wohnen, aber auch auf andere Themen wie Nachhaltigkeit, Mobilität, soziale Mischung, Architektur und örtliche Belange langfristig gesichert werden. Mit der Konzeptausschreibung erhalten auch die Akteure am Wohnungsmarkt eine Chance zur Baulandentwicklung, die sich den Gemeinwohlzielen der Kommunen verpflichtet fühlen.
Konzeptverfahren ist jedoch nicht Konzeptverfahren: Eine Umfrage unter 14 Städten in 2017 zeigte, dass sich die Verfahren individuell entwickelt haben und teilweise stark unterscheiden. In jeder dieser Kommunen ist man jedoch mit den gleichen Fragstellungen zu Verfahrensaufbau, Bewertungskriterien und Auswahlverfahren sowie der Sicherung der Konzepte konfrontiert.
Das Seminar bietet einen Überblick über Varianten und Möglichkeiten von Konzeptverfahren an Beispielen unterschiedlicher Kommunen. Ergänzend behandelt werden juristische Fragestellungen bei der Vergabe von Grundstücken innerhalb von Konzeptverfahren. Dieses Seminar richtet sich in besonderer Weise an Vertreter aus Kommunen und Grundstücksentwicklungsgesellschaften, die sich mit dem Thema bereits befassen oder befassen wollen. Das Seminar bietet Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion.
Programmablauf
02.04.2019, Dienstag
09:00 Anmeldung, Kaffee und Kontakte
09:30 Begrüßung und Einführung
Dipl.-Ing. David Ohnsorge (ISW)
09:35 Verfahrensabläufe und Methoden
•Ablauf und Aufbau des Verfahren
•Ausschreibungskriterien
•Bewertung und Bewertungsgremien
Natalie Schaller, stattbau München GmbH
Matthias Gütschow, Architekt und Projektmanager
11:00 Kaffee und Kontakte
11:15 Gestaltungsmöglichkeiten und Potenziale
•Beispiele verschiedener Projekte
•Innenentwicklung und Konzeptvergabe
•Empfehlungen
Natalie Schaller, stattbau München GmbH
Matthias Gütschow, Architekt und Projektmanager
12:45
Mittagspause
13:45 Juristische Fragestellungen rund um die Konzeptvergabe
•Bestimmung der Grundstückspreise unter Berücksichtigung beihilfe- und kommunalrechtlicher Vorgaben
•Vergaberechtliche Anforderungen
•Vergabedesign: Verfahrensablauf, Vergabekriterien
•Vertragliche Grundlagen bei komplexen Konzeptvergaben am Beispiel des „Kirchheimer Modells“
•Verbindlichkeit im Vergabeverfahren, Grundstücksreservierungen, Sicherung von Konzepten
Dr. Holger Weiss, LL.M., W2K Rechtsanwälte
15:15 Kaffee und Kontakte
15:30 Praxisbeispiel: Kirchheim unter Teck
Gernot Pohl, Stadt Kirchheim unter Teck
16:30 Abschlussdiskussion
17:00 Ende der Veranstaltung
In Kooperation mit der stattbau münchen sowie der Bayerischen Architektenkammer
Mehr Informationen auf der Webseite